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Abstracts WS 2021/2022

Auditing at the margins of the audit society: Lessons from Indigenous engagements in Northern Canada (Prof. Bertrand Malsch co-working with Oriane Couchoux & Laurence Daoust)

Drawing on ethnographic observations and interviews with auditors assigned to engagements with Indigenous clients in Northern Canada, we investigate the micro foundations of the audit society at its margins. Relying on Power’s (2021) process model of the audit trail, we conceptualize two different forms of distance that undermine the pull, push, and dispositionforming effects of the audit trail: 1) The attractional distance that auditees maintain with the animating myths of the audit society; and 2) The performative distance created by deficient and unauditable documentation. We find that auditors overcome the distances by acting as selfsufficient carriers of the logic of auditability: 1) They manufacture the audit trail process by reverse engineering the accounting infrastructure of the communities and performing the preparation work of auditees; and 2) They normalize their deviation from professional standards and get comfortable with an incomplete and imperfect audit trail. In such context, the circularity of the audit trail is inherently pathological. Our study contributes to the theoretical understanding of the micro-processes that support and structure the logic of auditability.

M. Sc. Christoph Herrmann
M. Sc.Sebastian Rhein
Dr. Isabelle Dorsch
#fridaysforfuture-What does Instagram tell us about a social
movement?

The Fridays for Future movement characterizes a political group that has a majority of young people, frequently using social media to organize actions. By conducting a social network analysis on hashtags, our study contributes to the understanding of the global Fridays for Future movement. Particularly, we focus on the use and connection of hashtags on Instagram. We collected 59,112 posts tagged with #fridaysforfuture and analyzed 91,172 hashtags used therein. Subsequently, the 140 most used hashtags were divided into 11 communities, which provide information about the organization of the social movement via social media, but also provide insights into lifestyle-related aspects. The presentation provides insights into the methodological approach and highlights the key findings.

M.Sc. Katharina Friederike Sträter
M.Sc. Sebastian Rhein
Leitbildentwicklung mit der Methode GABEK® – ein Praxisbericht am Beispiel
des sozialen Jugendvereins congrav new sports e.V.

Der congrav new sports e.V. mit Sitz in Halle (Saale) ist ein über die letzten 20 Jahre gewachsener, sozialer Jungendverein, der das Ziel verfolgt, „junge Menschen bei deren Interessen abzuholen und ihnen Räume, Angebote sowie Perspektiven in ihrer Freizeit in Halle zu unterbreiten“ [1]. Mittlerweile vereint der congrav new sports e.V. drei in Halle (Saale) breit etablierte  Projekte: • Neben Halle rollt!, einem Projekt, welches Ausübende von Rollsportarten wie Skatebording, BMX oder auch WheelchairMX zusammenbringt und unterstützt, • und dem Trendsportring Halle, der sich der Vernetzung und dem Support von besonderen Sportarten wie bspw. Kendema, Cyr-Wheel und Jugger widmet,  • zählt auch das weniger sportzentrierte Projekt tumult zu den Herzstücken des Vereins  – ein Beratungs- und Informationsangebot für Kinder und Jugendliche. Das – für soziale Vereine enorme – Wachstum und die zunehmende Relevanz des congrav new  sports e.V. im Kontext der innerstädtischen Kinder- und Jugendarbeit führten dazu, dass die  Frage nach der eigenen, aktuellen Identität des Vereins in den Fokus der entsprechend Verantwortlichen rückte. So entstand im Verein die Idee, ein eigenes Leitbild entwickeln zu wollen,  welches Ausdruck der eigenen Identität und bedeutsames Instrument für eine von Wertschätzung geprägte, interne und externe Kommunikation sein soll(te) [2]. Die Entwicklung eines  jeden Leitbildes hält jedoch die eine oder andere Herausforderung parat: So soll(te) ein Leitbild  beispielsweise die Besonderheiten und die Einzigartigkeit der entsprechenden Organisation widerspiegeln und gleichzeitig derart gestaltet sein, dass sich alle Organisationsangehörigen sowie Stakeholder-Gruppen mit den Inhalten des Leitbildes identifizieren können [3]. Das Wissen der Vereinsmitarbeitenden um die Herausforderungen eines inklusiven, „bottomup“-gedachten und umfassenden Prozesses der Leibildentwicklung sowie der Wunsch, diesen  Herausforderungen adäquat zu begegnen, führten zu einer Zusammenarbeit zwischen dem congrav new sports e.V. und Mitarbeitenden des Wirtschaftswissenschaftlichen Bereichs der MLU Halle-Wittenberg: Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes wird (in einem laufenden Prozess)  ein Leitbild entwickelt, welches unterschiedliche Perspektiven auf den Verein erfasst und zusammenführt. 2 Prozessschritte & Fokus des Vortrags Die Zusammenarbeit im Projekt zur Leitbildentwicklung erstreckt sich über alle Stufen des Entwicklungsprozesses – von der Konkretisierung der ersten Ideen bis hin zur Formulierung des  tatsächlichen Leitbildes. Der dabei entstandene Projektablaufplan umfasst – grob skizziert – die  folgenden Schritte und (methodischen) Festlegungen: • Das Sammeln individueller Geschichten, Meinungen und Einschätzungen bezüglich  des Vereins erfolgt über teilstrukturierte Interviews mit Organisationsangehörigen und  externen Stakeholdern. Der diesen Interviews zugrundliegende Leitfaden und die entsprechenden Kernfragen wurden in einem intensiven gemeinsamen Prozess (MLU/congrav new sports e.V.) entwickelt. • Die Auswertung der aufgezeichneten Interviews erfolgt mit der Methode GABEK® (Software: WinRelan®). Durch die Auswertung können eine Systematisierung und  Vernetzung von Meinungen, Einstellungen und Wissen bezüglich des Vereins erreicht  werden [4]. • Die Ergebnisse der Auswertung der Interviews werden im Anschluss mit einer Auswahl von Vereinsangehörigen und -funktionären diskutiert und – perspektivisch – in einem  Leitbild verankert. Der Vortrag gibt einen praxisorientierten Einblick in den laufenden Prozess der Leitbildentwicklung: Beginnend bei den Problemen, denen sich der Verein bei der Erstellung eines eigenen  Leitbildes gegenübersah, über die Entwicklung der Idee, die Planung und Durchführung der  teilstrukturierten Interviews, bis zur Auswertung der Daten und ersten Auszügen aus den Ergebnissen zeigt der Vortrag auf, welche Möglichkeiten und Herausforderungen die Leitbildentwicklung mit der Methode GABEK® in kooperativer Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und Vereinsangehörigen bereithält. Da der Prozess der Leitbildentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, möchten die Vortragenden den Rahmen des wirtschaftswissenschaftlichen Forschungskolloquiums gerne nutzen, um  bereits vollzogene Prozessschritte zu reflektieren und – vor allem – um weitere Prozessschritte  zu diskutieren. Quellen [1] congrav new sports e.V. (2021). Congrav, https://congrav.net/.    (Zugriff: 12.05.2021). [2] Leuthesser, L., & Kohli, C. (1997). Corporate identity: The role of mission statements. Business  Horizons, 40(3), 59-66. [3] Lopez, Y. P. & Martin, W. F. (2018). University mission statements and sustainability performance. Business and society review, 123(2), 341-368. [4] Zelger, J. (2019). Erforschung und Entwicklung von Communities: Handbuch zur qualitativen  Textanalyse und Wissensorganisation mit GABEK®. Springer-Verlag.

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